Anlage 4

Die Schule in Zirkwitz (Auszug aus Heft 2, Teil1)

 Bis um die Mitte des 17. Jahrhunderts gab es in Schlesien wie im ganzen Reichsgebiet noch keine Schulen in den Dörfern. Lehrbetrieb und Lehrtätigkeit waren vornehmlich den Klöstern vorbehalten sowie wenigen bereits bestehenden Universitäten. So war schon 1411 für die Breslauer Domherren das Universitätsstudium unerläßliche Voraussetzung für eine Dignität oder ein Kanonikat.

Im Fürstentum Oels, dem auch der heutige Kreis Trebnitz untertan war, förderte Herzog Sylvius Nimrod von Oels das Schulwesen, anfangs um 1650 in der Stadt Oels, wenige Jahre danach bald im ganzen Fürstentum, besonders aber in evangelischen Kirchspielen sollten nun ordentliche Sehulen eingerichtet werden, so hatte er 1664 für sämtliche evangelischen Gemeinden im OeIsnischen Fürstentum eine Kirchen
- und Schulordnung eingeführt und genaue Verhaltensweisungen gegeben.

Danach waren Knaben und Mädchen vom sechsten Lebensjahr an in Katechismus zu unterrichten und ihnen war Lesen, Schreiben und Rechnen beizubringen. Freilich waren die Lehrer selbst kaum vorgebildet. "Die Bildung der Lehrer müsse jene Höhe besitzen, daß sie selbst nicht allein richtig lesen, sondern auch schreiben können", heißt es in der oben genannten Verordnung. Regelmäßiger Schulbesuch fand aber 
nirgends statt, an manchen Schulen wurde überhaup nur im Winter unterrichtet.

 
In Zirkwitz mögen anfangs ähnliche Verhältnisse bestanden haben. Vermutlich gab es auch schon um 1650 eine Schule in Zirkwitz,  wahrscheinlich aber wohl seit der Zeit, als Zirkwitz in den Jahren 1665 bis 1671 Sitz des Archipresbyterats wurde. 1666/67 ist in Zirkwitz  ein Schreiber (Kirchenschreiber) namens Andreas Heime erwähnt; er hatte eine Wohnung und ein Stück Acker. Vielleicht war er der erste Lehrer in Zirkwitz.

Wesentlich intensiver wurde das Schulwesen im 18. Jahrhundert gefördert. Bis 1769 waren in Schlesien bereits 729 Volksschulen gegründet  worden, 491 katholische und 238 evangelische Schulen. 1785 gab es in Zirkwitz ein Schulhaus.


Als Schulhaus diente von 1801 bis 1837 das Spital am Kirchhofe, das aus Lehmfachwerk erbaut war und ein Schindeldach hatte. Es  enthielt ein Klassenzimmer und die Amtswohnung für den Lehrer und Organisten.

1837 wurde ein Schul-Etablissement mit 2 Lehrzimmern auf dem Gelände an der Senditzer Straße errichtet. Im Schulhaus war ebenfalls die Lehrerwohnung, bestehend aus 2 Stuben und Küche sowie 4 Dachkammern und Bodenraum und einem Keller. Für den Adjuranten war eine Stube vorhanden.

Das eine Wirtschaftsgebäude enthielt den Kuhstall, die Scheuer und einen kleinen Raum für Stroh und Heu, das andere den Holzstall und 2 Schwarzviehställe.

1866 wurden neue Pultbänke beschafft, für jede Klasse 20 Stück.

1885 wurde das alte Stall- und Wirtschaftsgebäude abgebrochen. An gleicher Stelle wurde ein neues Gebäude für die gleichen Zwecke errichtet, aber etwas breiter und höher.

Vom 1. Juni 1888 an wurde die Schule dreiklassig.

1894 hat die Schule einen Brunnen mit Pumpwerk erhalten.

18. März 1907 wurde der Bau einer neuen Schule begonnen, auf dem freien Platz neben der alten Schule. Die Pläne entwarf Baumeister  Jantke, Trebnitz. Das Schulgebäude enthält 2 Klassen im erhöhten Erdgeschoß, eine Wohnung für den Hauptlehrer im 1. Stock und eine  Wohnung für den 2. Lehrer im 2. Stock. Die Kosten für den Bau sowie für einen besonderen Abort nebst Holz- und Schwarzviehstall und Zaun erforderten einen Aufwand von 24 000 Mark, zu dem der Patron (Graf von Ballestrem) 2/3, die Gemeinde 1/3 der Baukosten trug. Im
Oktober wurden die neuen Klassen, ausgestattet rnit neuem Mobiliar. bezogen. Die Lehrerwohnungen wurden erst im Dezember bezugsfertig.

Am
6. März 1908 wurde das alte Schulhaus zum Abbruch meistbietend verkauft. Ersteher war Stellenbesitzer Joseph Tripke aus Zirkwitz.  Der Erlös betrug 640 Mark.

1911 wurde ein Turngerüst aus Eisen aufgestellt sowie Turngeräte beschafft (Reck, Barren, Matten, Bälle).

Im November 1916 wurde in beiden Lehrerwohnungen und in einer Schulklasse elektrisches Licht verlegt.

Am 6. November 1919 wurde die bisherige dreiklassige Schule in eine vierklassige umgewandelt.

Ende 1925 wurde wegen der Einrichtung der Fortbildungsschule auch 
im anderen Klassenraum elektr. Licht angelegt , ebenso im Hausflur,
in der Waschküche.  In den Lehrerwohnungen wurde die elektrische Zinkleitung durch Kupferleitung ersetzt.

Im Juni 1933 wurde als Lehrmittel ein Schmalfilmkino-Apparat Agfa All zum Preise von 446 M angeschafft.

Der alte 80 m lange Schulzaun aus Holz wurde am 19. Juni 1934 meistbietend versteigert; ihn erstand der Landwirt Paul Janig für 20 M.
Tage danach setzte die Firma Hainold aus Trebnitz einen neuen Drahtzaun für 235 M, 60 M gab die Regierung dazu. Ersetzt wurde
im November ein Heizofen in der Mittelklasse durch die Firma Ostdydlo,Trebnitz, für 110,50 M.

Aufgehoben wurden Ende 1934 auf Anordnung der Regierung die Elternbeiräte, gegründet stattdessen Schulgemeinden. Der Schulgemeinde Zirkwitz gehörten an: Gemeindeschulze Tripke
, Landwlirt Wuttke, Krautwald und das Schulkolegium.

Auf Wunsch des Regierungsrats Ruschartz wurde im Mai 1935 über den Anbau einer Schulklasse verhandelt, damit der Nachmittagsunterricht aufhört.  2 Kostenanschläge erstellte die Firma Jantke, Trebnitz: Aufstockung bis zum Giebel 1 für ca 16
000 M oder Anbau einer Klasse für ca 9000 M. Die Ausführung hing davon ab, ob die Regierung Zuschuß gewährt.

Anfang 1938 wurden neue Richtlinien für Leibesübungen erlassen und Religionsunterricht war von den Lehrern zu erteilen. Im August
wurde der Anbau beantragt, die Baupläne eingereicht.

Am 26. August 1939 wurden beide Klassenzimmer wenige Tage von einer Nachrichtenabteilung der Wehrmacht belegt, im Schulhof kochte
die Feldküche. Am 1.9.1939 begann der Krieg gegen Polen.

Am 17. Oktober
1939 scheiden Bolkohof und Bergruh aus dem Gesamtschulverband Zirkwitz aus und bilden einen eigenen Schulverband
Bolkohof.

Einschneidende, auf Sparsamkeit ausgerichtete Maßnahmen wurden wegen des Krieges eingeleitet und durchgeführt. Die schulische Ausbildung wurde eingeschränkt,  Erntehilfe, Kartoffelnstoppeln, Einbringen der Feld- und Gartenfrüchte, Sammlung von Flaschen, Eicheln, Altkleider und dergl. sowie Spenden für das W.H.W. waren fortan und in den folgenden Jahren zur wichtigen Aufgabe geworden.

Auf Anordnung des Landrats vom 22. Februar 1940 soll der Gesamtschulverband Zirkwitz aufgelöst und in einen Eigenschulverband
überführt werden. Die Kinder von Senditz sollen die Schule in Bolkohof besuchen, die kath. Kinder in Jeschütz und Ober Kehle die in
Massel und die kath. Kinder in Katzherg die in
Ober Glauche.

Am
28. März 1940 verfügte der Regierungspräsident, daß die kath. Volksschule in Zirkwitz aufgelöst und in eine Volksschule für alle schulpflichtigen Kinder des Gesamtschulverbandes Zirkwitz umgewandelt wird. Ostern 1940 wurde die vierklassige Schule in eine  dreiklassige umgewandelt.

Am 13.Juli
1940 verfügte der Landrat erneut die Bildung eines Eigenschulverbandes Zirkwitz.

 Durch die Ausschulung der Katzberger, Bolkohofer, Bergruher, Jeschützer und Kehler Kinder aus der Zirkwitzer Schule in andere
 ging die Schülerzahl in Zirkwitz auf 96 Schulkinder zurück.

Am 23. April 1941 hielt eine Nachrichtenabteilung aus Breslau eine kriegsmäßige Übung auf dem Schulgrundstück ab.

Ab 1. September 1941 wird die Normalschrift, lateinische Schrift  
in Schräglage, den Kindern gelehrt anstatt der deutschen Schrift.

Eine Trennung von Schule und Kirche wurde betrieben. Am 25. Juni 1942 tagte deshalb das Schiedsgericht in der Schule, bestehend aus
dem Landgerichtsrat Dr. Müller, Regierungsrat Dr. Mann und Ordinariatsrat Dr. Braun. Vereinbart  wurde: Am 1.Juli geht das Küsterschulgehöft in das Eigentum des Gesamtschulverbandes Zirkwitz über. Dieser zahlt als Entschädigung an die kath. Kirchengemeinde
12000 M. Diese Summe ist mit 4% vierteljährlichen Vorausraten zu tilgen. Zugleich wird der halbe Morgen Wiese, der der Schule gehört, gegen den Küstergarten eingetauscht, so daß die Schule keinen Acker mehr besitzt.

Am 11. Juni 1943 ist der Gesamtschulverband Zirkwitz auf Gund der Auflassung vom 10. Juni 1943 als Eigentümer des in Zirkwitz gelegenen im Grundbuch von Zirkwitz Band III Blatt Nr. 102 bisher auf  den Namen der kath. Kirchengemeinde (Küsterei) zu Zirkwitz einge
tragenen Grundstücke in das Grundbuch eingetragen worden.
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Am 16.11.1943 wurden auf  Weisung des Landrats 11 Schüler aus der Schule Bolkohof in die Zirkwitzer Schule überwiesen, die dadurch
auf 114 Kinder anstieg.

Im Herbst 1944 wurden 21 Schulkinder aus bombengeschädigten Orten des Reiches aufgenommen. In einem Schulraum wurden 28  Panzergrabenschanzer aus Sachsen einquartiert. Unterricht wurde nur noch in einer Klasse abgehalten. Das Ende nahte mit dem  Zusammenbruch der Front, dem Vorrücken der Sowjetarmeen ins Schlesierland. Am 21. Januar 1945 verließen die Einwohner von Zirkwitz  fluchtartig ihre Heimat, um nicht den mordenden Russen in die Hände zu fallen. Sie treckten bei 20 Grad Kälte in die Fremde.

Polen nahmen den Ort in Besitz, vergrößerten den Schulhof und be
nutzen die Schule seitdem zur Unterrichtung ihrer Kinder.

Einiges über die Lehrfächer.
Wie anderswo so auch in der Dorfschule in Zirkwitz beschränkte sich der Unterricht in frühester Zeit vornehmlich auf Katechese sowie auf  Lesen, Schreiben und Rechnen. Im Verlauf von Jahrzehnten 
erweiterte sich der Lehrplan. Deutsch- und Geschichtsunterricht, Heimat-, Erd- und Naturkunde, Raumlehre, Gesang und Bürgerrecht kamen hinzu.

Z
ur körperlichen Ertüchtigung der Kinder wurde schon vor dem ersten Welthrieg Wert auf Turnen, Gymnastik und Ballspiele gelegt, dies
verstärkt aber im Dritten Reich zum Zweck der  Wehrertüchtigung.  

So entwickelte und erweiterte sich der Lehrplan zum Nutzen der Kinder, damit sie später im Leben bestehen und sich auf Grund des in der  Schule erworbenen Wissens weiter fortbilden können.

Lehrer in Zirkwitz

1666-1667 Wenn der Kirchenscheiber Andreas Heime auch als Sahullehrer tätig gewesen sein sollte, kann er als einer der ersten Lehrer in Zirkwitz betrachtet werden.
1690 Im Januar 1690 ist Florentinus Elbel als Schullehrer, Organist und Kirchenschreiber erwähnt. Im ganzen 18. Jahrhundert gibt es bisher keinerlei Namensangaben über Lehrer in Zirkwitz.
1814-1858 Joseph Schwalme amtiert als Lehrer und Organist.
1836 1836 wurde der erste Adjurant angestellt; er hieß Joseph Seeliger, war nachher Lehrer in Groß Ossig bei Trachenberg,  zuletzt im Fürst-Hatzfeldschen-Kmeral-Amt zu Trachenberg angestellt
1838 Adjurant Eduard Wallach, später Lehrer in Radziunz.
1840 Adjurant Gustav Schwalme, später Lehrer in Schebitz.
1841 Adjurant Karl Steinach, gestorben.
1843 Adjurant Joseph Becker, später Lehrer in Gleinich.
1846 Adjurant Karl Opitz, später Lehrer in Powitzko.
1848 Adjurant Faul Weiß, später Lehrer in Prausnitz.
1851 Adjurant Theodor Pohl, Adjurant Scholz, später Lehrer in Schömberg.
1854 Adjurant Karl Hausdorf, später Lehrer in Wohlau.
1858 Der bis dahin als zweiter Lehrer in Wohlau angestellt ge\wesene Johann Jacob wurde als Lehrer und Organist nach Zirkwitz berufen. Er wirkte hier bis zu seinem Tode im Frühjahr 1864. .
1858 Adjurant Eduard Trautmann, später Lehrer in Kottwitz bei Auras, dort auch verstorben.
1861 Am 17. Mai 1861 beginnt Adjurant Robert Schoenberner, vorher Substitut in Kottwitz. Er genügte vom 1. Oktober bis 15. November 1862 seiner 6-wöchigen Militärdienstpflicht. Im Februar 1863 wurde er zu den Fahnen einberufen, nach 4 Wochen Aufenthalt in Oberschlesien zur Besetzung der Grenze infolge Reklamation entlassen.
1864 Im Frühjahr starb der Lehrer und Organist Johann Jacob. An seine Stelle trat der Adjurant Robert Schoenberner, zunächst als Substitut durch die geistliche Behörde, alsdann als selbständiger Lehrer und Organist, zufolge Präsentation des Patrocinii vom 25. September 1864 angestellt.        
1864 Ostern: Adjurant Ferdinand Schiller, später Lehrer in Protsch a/W.
1866 Bis zu Ostern 1880 beschäftigte sich der 1. Lehrer (Robert Schoenberner) mit der Präparantenausbildung, zugleich war er Gemeindeschreiber, er bildete auch Sänger für die Kirche aus.
1867 Adjurant Richard Theinert.
1869 Adjurant Karl Klar, später Lehrer in GIeinen (Gleinau ?).
1870 Am 22. Juli wurde Lehrer Schoenberner zu den Fahnen einberufen und machte den Feldzug gegen Frankreich mit, unter anderem die ganze Cernierung von Paris nebst mehreren Ausfallgefechten. Erst am 9. Juni 1871 kehrte er zurück.
1872 Von Ostern 1872 bis Ostern 1873 war die Adjurantenstelle unbesetzt.
1873 Ab Ostern unterrichtet Adjurant Joseph Liehr bis zum 20.9.1876, danach an der Stadtschule in Waldenburg angestellt.
1876 Schulamts-Kandidat Richard Hillebrand, aus Brieg gebürtig, übernahm am 1.9.1877 die HilfslehrersteIle an der Mittelschule in Hirschberg.
1878 Am 25. April 1878 kornmt Schulamts-Kandidat Otto Wabersky aus Dorf Leubus. Am 1. Dezember 1819 folgt er einem Rufe als 2. selbständiger Lehrer nach Würben, Kreis Schweidnitz.
1880 Schulamts-Kandidat Julius Muschalla aus Klein-Oels, Kreis Ohlau, kommt am 1. April 1880, ab 1. August 1883 ist er selbständiger Lehrer in Pohlanowitz, Kreis Breslau.
1883 Am 16. August beginnt Adjurant Joseph Gloger, gebürtig aus Schrom bei Kamenz, Kreis Frankenstein, vorher in
Neudorf, Kreis Neurode, tätig, ab 1890 als Lehrer nach Hüttenguth, Kreis Habelschwerdt, berufen.
1885 Am 28. März begeht Hauptlehrer Robert Schoenberner sein 25jähriges Lehrerjubiläum.
1888 Durch Verordnung der Königlichen Regierung in Breslau wurde die Schule am 1. Juni dreiklassig. 
1890 Ab 1. April unterrichtet Substitut Richard Kleiner, geboren in Breslau. Im Winterhalbjahr 1893/94 absolvierte er in Breslau einen Turnkursus. Vertreten wurde er in dieser Zeit von Fräulein Elisabeth Gehling aus Breslau. Am 1.4.1894 wurde Hilfslehrer Kleiner nach Breslau berufen.
1894 Ab 1. April Hilfslehrer Arthur Bartscht, geboren in Breslau, ab 1. Oktober 1902 als 2. Lehrer in Silberberg.
1896 26. Februar verstarb die Nählehrerin Frau Pauline Vogt, danach kam Fräulein Berta Scholz an ihre Stelle.
1902 Am 1. Oktober: Schulamts-Kandidat Linus Stelzer Bauernsohn, gebürtig aus Nieder-Mois, Kreis Neumarkt. Er war bis zum 31. Dezember 1906 in Zirkwitz, danach Lehrer in Klein Wierau, Kreis Schweidnitz.
1906 Hauptlehrer und Kantor Robert Schoenberner beantragt auf den 1. April 1906 seine Pensionierung,  welche auch genehmigt  wurde.
1906 Am 28. März wurde Lehrer Bernhard Richter, Bauernsohn, geboren am 31. Juli 1866 in Heinzendorf, Kreis Wohlau, als Nachfolger des Hauptlehrers Schoenberner vom Patronat berufen. Er amtierte vorher in Steinersdorf und Sbitze (?), Kreis Namslau, in Heinzendorf,Kreis Wohlau, zuletzt in Grambschütz, Kreis Namslau.
1907 Am 1. Januar wird Alois Jansen, geboren in Straußeney, Kreis Glatz, als 2. Lehrer nach Zirkwitz berufen. Er war vorher zur Vertetung in Klein Wierau. Am 1. Februar 1907 wird er als 2. Lehrer nach Nieder-Hausdorf, Kreis Neurode, versetzt. Alois Jansen ist im 1. Wel tkrieg gefallen.
1907 Schulamts-Kandidat Wilhelm Göbel, geboren am 30. Mai 1886 in Breslau, wird am 9. Februar nach Zirkwlitz versetzt. Er heiratete Demoiselle Esther Dupont aus Frankreich, sie war die Erzieherin des Grafen Franz-Georg von Ballestrem. Am 31. März 1909 verließ er Zirkwitz, um eine Privatschule in Rausse, Kreis Neumarkt, zu übernehmen.
1909 Die Nachfolgerin Hildegard Petrach aus Breslau wird am 1. April nach Miechowitz, Kreis Beuthen O/S, versetzt.
1909 Der Lehrer Erich Januschek, bisher in Voigtsdorf bei. Landeck, kommt am 1. August nach Zirkwitz. Er heiratete die Landwirtstochter Anna Seidel aus Zirkwitz. Den Seidel-Besitz kaufte später Richard Hentschel.
1909 Vom 19. zum 20. Dezember verunglückte der Lehrer Bernhard Richter, er brach sich das rechte Bein und vvar bis zum 5. April 1910 dienstunfähig.
1910 Zur Vertretung wurde Lehrer Max Teuber bestimmt, vorher Lehrer in Klein Bauschwitz, Kreis Wohlau. Im April 1910 wurde er nach Stuhlseifen, Kreis Habelschwerdt, versetzt.
1912 Der 1. Lehrer Bernhard Richter begeht sein 25jähriges Amtsjubiläum.
1914 Lehrer Erich Januschek übernahm am 9. Dezember 1914 eine Zeitlang die Vertretung in der Katholischen Volksschule in Schawoine (Blüchertal) für den dortigen ins Feld gegangenen Lehrer. Am 3. November 1918 starb Lehrer Januschek an Grippe.
1919 Schulamtsbewerber Reinhold Wielsch aus Breslau wird am 13. Januar mit der Vertretung der 2. Lehrerstelle beauftragt. Er war 4 1/2 Jahre im Felde, verwundet, Vizefeldwebel. Seit dem 1. August 1919 wird er als 2. Lehrer einstweilig angestellt.
1919 Lehrerin Gabriele Saalmann aus Breslau übernimmt auftragsweise die Verwaltung der neu eingerichteten LehrerinnensteIle.
1919 Am 6. November wird die bisher dreiklassige Volksschule in eine Vier-Klassen-Schule umgewandelt.
1920 Lehrer Reinhold Wielsch und Lehrerin Gabriele Saalmann werden endgültig angestellt. 
1921 Am 19.  September verehelichte der Lehrer Reinhold Wielsch mit der Scwester des Erzpriesters Neumann.
1924 Am 6. Mai mußte sich Lehrer Wielsch einer Schutzimpfung gegen Tollwut unterziehen, weil er einen tollwütigen Hund im Schulhof angepackt hatte.
1925 Vom 11. - 25. Oktober machte Lehrer Wielsch einen Sportkursus in Neuhammer.
1926 Vom 26.-28.  Januar  war Hauptlehrer Richter zu einem Dorfkaritas-Kursus, bei dem er einen Vortrag hielt.
Vom 19.-27. September beteiligte sich Frl Saalmann an einem Jugendführerin-Kursus in Hassitz bei Glatz.
Vom 13.-18. Oktober nahmen beide Lehrer am Sennerkursus teil, zwecks Erteilung des Unterrichts in der Fortbildungsschule.
1927 Vom 22.8.-3.9. Teilnahme von Frl. Saalmann an einem Kursus für neuzetliches Frauenturnen in Trebnitz .
1929 Am 4.Februar erkrrankte Hauptlehrer Richter an Gürtelrose.
Vom 4.6.-20.7. vertrat Klara Hoffmann aus Broskan die erkrankte Lehrerin Frl. Saalmann.
Am 31.
Oktober verließ Frl. Saalmann den Schuldienst, um sich zu verehelichen. An ihre Stelle kaml am 1. Nov. Frl. Hedwig Scholz, bisher Lehrerin in Seitsch bei Guhrau.                             
1931 Schulrat Wißkott ,Trebnitz, trat am 1.Apll in den Ruhestand. Sein Nachfolger wurde Schulrat Kuchta aus Elbing.
Am 1. April feierte Hauptlehrer und Kantor Bernhard Richter sein 25jähriges Ortsjubiläum, wobei mehrere Ansprachen gehalten wurden.
Am 24.September wurde Hauptlehrer Tichter in feierlicherweise und Ehrung aus dem Schul- und Kirchenamt entlassen.  Er ließ sich danach in Trebnitz nieder.
Lehrer Wielsch übernahm vertretungsweise diese Stelle und Lehrer Franz Kublik, bisher in Lämsdorf bei Neiße tätig, übernahm die 2. Lehrerstelle.
1932 Mit  Wirkung des 1. Januar wurde Lehrer   Wielsch als Hauptlehrer an der kath. Schule des Schulverbandes Zirkwitz berufen. Gleichzeitig übernahm er damit das Amt des Organisten, Kantors und Küsters, welches mit der Hauptlehrerstelle organisch verbunden ist.
Vom 6.-20.  Mai nahm Hauptlehrer Wielsch an einem musikalisch-liturgischen Lehrgang in Neiße-Neuland teil.
Vom 6. Juni an vertrat vorübergehend Frl. Kusche aus Breslau die erkrankte Lehrerin Frl. Scholz.
Am 1. Juli wurde Lehrer Kublik endgültig angestellt.
1933 Am 1. November übernahm Mittelschulrektor Wolfgram den Schulaufsichtsbezirk des Kreises Trebnitz.
1934 Am 1. Oktober verließ die Handarbeitslehrerin Frl. Scholz die Schule, nachdern sie seit 1896 daselbst gewirkt hatte. An ihre Stelle trat Frl. Halttrampt, Gewerbelehrerin aus Trebnitz.                                                        
1935 Vom 30.9. - 10.10. besuchte Hauptlehrer Wielsch das Schulungslager des N.S.L.B. in Reichenbach (Eule).
Vom 1. Oktober ist Hauptlehrer Wielsch auf die Dauer von 6 Jahren zum Gemeinderat der Gemeinde Zirkwitz berufen worden.
1937 Am 1. November übernahm Lehrer Kublik die einklassige Schule in Klein Oels, Krs Oels, in Zirkwitz wirkte er 6 Jahre lang.
Vom 1. Dezember an übernahm Schulamtsbewerber  Walter Struck aus Schweidnitz auftragsweise die II. Lehrerstelle.
1938 Lehrer Struck wurde endgültig eingestellt.
Ab 1. Oktober ist das Kirchenamt vom Schulamt getrennt lt. 
Verfügung des Ministers.
1940 Am 1. Juni wurde Schulrat Wofgram nach Waldenburg versetzt. Schulrat Stoye, vorher in Guhrau, übernahm seine Stelle.
Am 15.Juni wurde Lehrer Struck zu einer Nachrichtenabteilung nach Breslau-Carlowitz eingezogen.
1941 Ab 1. Juli sollte Hauptlehrer Wielsch nach Stolz, Kreis Frankenstein, versetzt werden, weil wegen Rückgang der Kinderzahl die Hauptlehrerstelle abgebaut wurde. Er verzichtete und blieb als 1. Lehrer weiter tätig.
Am 1. Juli wurde Frl. Scholz nach Blüchertal versetzt, blieb aber als Vertretung für Lehrer Struck weiter in Zirkwitz.
1942 Vom 13.-29. August nahm 1. Lehrer Wielsch an einem Flugmodellbaukursus auf der Reichsmodellbauschule "Hoher Meißner" bei Kassel teil.
Ab 1. September wurde Frl. Scholz an die Volksschule nach Trebnitz versetzt.
Vom 1.November an wurde Frau Liselotte Tesche, Tochter des Oberinspektors Franz Motzek, als Schulhelferin allgestellt.
1943 Am 8. Dezember beging der Schulleiter Wielsch seinen 50. Geburtstag.
1944 Vom 10.-17. September  wurde Lehrer Wielsch zu einem Kursus nach Bornfelde, Krs. Militsch, einberufen, desgl vom 5.-11. November zu einem Gruppen- und Zugführerkursus in der Preusker Kaserne nach Breslau-Rosental.
1945 Vertreibung, Ende des Krieges, Verlust der Heimat.
 

Todesanzeige Lehrer Wielsch




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Quelle: Unser Heimatort Zirkwitz Kreis Trebnitz in Schlesien in zeitgeschichtlicher Darstellung zur Erinnerung und zum Gedenken an die verlorene Heimat Heft 1 und 2 von Maximilian Stiller (Hannover) und Walter Klein (Rheinau-Holzhausen). 1991
erfasst von Heinz Wember
Änderungstand: 28-Mai-2007 11:30


Heinz Wember Augsburg