Anlage 7

Dominium Zirkwitz

Die Landwirtschaft war die Haupterwerbsquelle der Bewohner Ostdeutschlands.

Zwei Drittel aller ostdeutschen Menschen verdienten sich Lohn und Brot in der Landwirtschaft oder in Werkstätten und Fabriken, die landwirtschaftliche Erzeulgnisse weiterverarbeiteten oder Zulieferer der Landwirtschaft  waren.

Das gilt für fast alle Gebiete Ostdeutschlands, die östlich der EIbe liegen, insbesondere jedoch für Mecklenburg, Sachsen und die preußischen Provinzen Ostpreußen, Westpreußen, Pommern,  (Ost-) Brandenburg und Schlesien.

Ostpreußen, Pommern und Schlesien waren seit vielen Jahrhunderten die Kornkammer Deutschlands.

Die Landwirtschaft  Ostdeutschlends belieferte in zunehmenden Maße die Bevölkerung der deutschen Industriegebiete mit Überschüssen aus ihrer Produktion.

Schlesien war relativ dünn besiedelt. Im KreisTrebnitz wohnten auf 1 Quadratkilometer nur 51 Einwohner.

Viele deutsche BauernI kamen aus der Enge des Westens und Südens von Deutschland, um sich in Schlesiens Weiten anzusiedeln. Wer sich mit der schlesischen Mundart  beschäftigt, wird bald merken, daß sie bayerische, hessische, thüringische, fränkische und österreichische Eigenarten in sich verwoben hat.

Die Piasten, insbesondere jedoch unsere schlesische Landesmutter, die Heilige Hedwig, haben die Ostbesiedelung eingeleitet, die  Habsburger und insbesondere die Preußen haben vieIes für die deutsche Besiedelung getan. Im Kreis Militsch haben sich auch Flamen aus den Niederlanden niedergelassen, denen das Meer die Lebensgrundlagen geraubt hatte.

Allmählich begann in der Landwirtschaft ein Konzentrationsprozeß, der bis zum Beginn des 20. Jahrhunderta anhielt.

Seine Ursachen waren:
So entwickelte sich in der schlesischen Landwirtschaft eine bäuerliche Struktur mit einer besonderen sozialen Ausprägung.

Wir unterscheiden hierbei:
Bauern und Landwirte: Freigutsbesitzer
Gutsbesitzer
Stellenbesitzer
Häusler

Handwerker mit landwirtschaftlichen Nebenerwerb
Gutsbesitzer Rittergüter
Freigüter
Dominien
Staatsdomänen
Kirchengüter

Gutsarbeiter
Gutshandwerker
Tagelöhner
Saisonarbeiter


                   

In Zirlwitz war ein Dominium.
Über seine Entwicklung als Besitz des Bistums Breslau bis 1810 und bis zur völkerrechtlichen Vertreibung der letzten Besitzer, der Grafen von Ballestrem, im Januar 1945 - samt aller Einwohner des Dorfes - berichtet die Chronik an adnerer Stelle.

Im "Trebnitzer Kreiskalender 1950" ist über das Dominium in Zirkwitz nachzulesen:

Zirkwitz
Rittergut
Postamt Zirkwitz
Amtsbezirk Zirkwitz
Standesamt Zirkwitz
Kath. Kirche Zirkwitz
Telefon 7 (Schloß) und 20 (Wirtschaftsamt)
Amtsgericht Trebnitz
Eisenbahn Trebnitz und Groß Totschen (je 4 km)
Besitzer: Johann Baptist Graf von Ballestrem Hauptmann a.D.
Bankkonto: Kreisgirokasse Trebnitz Nr 65
Oberinspektor Motzek und 2 Assistenten
Rentmeister Schätzler

Fläche  489 ha
409,8  Acker
39,7 Wiesen
4,3 Weideland
0,5 Wasser
8,3 Forst
10,0 Park
3,2 Gärten
13,2 Wege, Gräben, Baustellen, Hof etc.:
Grundsteuereinnahmen 15307 Mark
Ostfriesen und Ostpreußen
Weizen-, Rüben- und Flachsanbau, Gründüngung

                                         
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Quelle: Unser Heimatort Zirkwitz Kreis Trebnitz in Schlesien in zeitgeschichtlicher Darstellung zur Erinnerung und zum Gedenken an die verlorene Heimat Heft 1 und 2 von Maximilian Stiller (Hannover) und Walter Klein (Rheinau-Holzhausen). 1991
erfasst von Heinz Wember
Änderungstand: 28-Mai-2007 11:30


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