Kirchenbuchdaten


Welche Daten kann man aus den Kirchenbüchern gewinnen und welche können zusätzlich in ein Genealogieprogramm übernommen werden?

Folgende Kirchenbücher gibt es fast immer:
Hochzeitsbuch, Taufbuch, Beerdigungsbuch, manchmal auch Firmungsbuch, evt. bei Protestanten ein Konfirmationsbuch
Hochzeitsbuch
Diese Matrikel sind am aussagefähigsten und sollten immer zuerst eingegeben werden. Natürlich gibt es Unterschiede von Pfarrer zu Pfarrer, auch ist die Anzahl der eingetragenen Daten in den Jahrhunderten unterschiedlich groß. Am Beispiel der Kirchenbücher von Kriegshaber und Oberhausen sind folgende Daten meist vorhanden:
Datum und Ort der Trauung, wenn es in der Pfarrei mehrere Kirchen bzw. Kapellen gibt, ist auch dies vermerkt.
Beruf und Konfession,
der Ort und häufig die Hausnummer des Bräutigams
Eltern des Bräutigams
Stand, also ledig oder Witwer, oft mit Angabe des verstorbenen früheren Ehepartners
Datum und Ort der Geburt des Bräutigams
Name der Braut,
Beruf und Konfession der Braut, beim Beruf ist jedoch meist der Beruf des Vaters angegeben, also z.B. Maurerstochter
Wohnort mit Landgerichtsangabe der Braut
Eltern der Braut
Stand: ledig oder Witwe mit evt. Angabe des verstorbenen Ehepartners
Datum und der Geburtsort der Braut
Name des Geistlichen, der die Trauung durchgeführt hat
Trauzeugen, ggf. auch mit Beruf und Wohnort
Datum der Heiratslizenz (für die Zeit vor 1876, danach die standesamtliche Trauung
Kommentare, z.B. wie oft verkündet, Anzahl und manchmal auch Name der anerkannten Kinder

Daten, die man ins Genealogieprogramm eintragen kann, die nicht explizit drin stehen:
das geschätzte Geburtsjahr der Eltern, ich habe die Erfahrung gemacht, dass das durchschnittliche Alter der Brautleute etwa 29 bis 34 Jahre ist, meist ist die Braut die jüngere, bei der Quellenangabe schreibe ich z.B. Jahr geschätzt und gebe auch ca. beim Jahr ein, Wenn die Mutter unverheirat bei der Geburt des Kindes ist, ist das durchschnittliche Alter der Mutter bei der Geburt 25 Jahre.
Der Name des Vaters bei ledig geborenen Kindern ist meist nicht angegeben. Eine Ausnahme ist dann gegeben, wenn später bei der Heirat der ledigen Mutter der Vater das Kind anerkennt. Damit ist aber nicht sicher, ob der Vater auch der leibliche Vaters des Kindes ist.
Der vermutliche Ort der Trauung der Eltern, hier gebe ich den Geburtsort des Kindes ein, meist ist dies dann auch der Ort der Trauung der Eltern mit dem Zusatz vermutlich
Das geschätzte Geburtsjahr der Trauzeugen, hier gebe ich als Schätzdatum vor Trauungsjahr -21 (der Trauzeugen müssen volljährig sein)

Daten des Taufbuches
Name des Kindes, im allgemeinen ist auch vermerkt, wenn die Mutter ledig war (illeg.), auch das Todesdatum des Kindes ist vermerkt, wenn das Kind sehr früh starb. Es gibt auch Kirchenbücher (bei Kriegshaber und Oberhausen ist dies aber nicht der Fall), wo weit mehr Daten später ergänzt wurden, z.B. Heiratsdatum und Ehepartner, Todesdatum, weitere Ehen.
Vorkommnisse bei der Geburt und Name der Hebamme
Name des Vaters (jedoch meist nicht, wenn die Mutter das Kind ledig geboren hat)
Beruf und Konfession des Vaters
Ort der Geburt bzw. Wohnort des Vaters/Eltern meist mit Hausnummer
Name der Mutter, evt. auch mit Geburtsnamen
Stand der Mutter und Konfession
Landgericht und Aufenthaltsort der Mutter
Datum und Zeitpunkt der Geburt
Datum und Ort der Taufe
Name des Geistlichen
Name(n) der Taufpaten evt. mit Berufsangabe und Wohnort
Bemerkungen
Auch hier lassen sich offensichtlich vermutliche Daten ins Genealogieprogramm eintragen wie Geburtsjahr der Taufpaten (müssen volljährig sein). Die Bemerkungen sind oft sehr ausführlich z.B. bei einem Findelkind

Sterberegister
Name des Verstorbenen
Stand und Religion, unter Stand wird der Beruf eingetragen
Letzter Wohnort
Ledig oder verheiratet, es wird bei Kindern auch dieses vermerkt
Krankheit, Arzt bzw. Hebamme bei sehr früh verstorbenen Kindern
Datum und Uhrzeit des Todes
Datum und Ort der Beerdigung
Alter oder auch Geburtsdatum
der Geistliche, der die Beerdigung durchführte
Bemerkungen, z.B. versehen mit den Sterbesakramenten oder besondere Umstände beim Tod



Übersicht Quellen Staatsarchiv Augsburg


1. Grenzen von Kriegshaber seit 1810
2. Kiesgrube bei Kriegshaber
3. Entlassung aus der Patrimonialgerichtsbarkeit
4. Straßen in Augsburg nach Bezirksnummer
5. Untermenü Karten und Pläne
6. Untermenü Kolleffel 1750
7. Das Zollhaus im 19. Jahrhundert
8. Gesetze des Königreichs Bayern
9. Rechtsstreit um den Exerzierplatz


Übersicht Kataster

Änderungsstand dokukbdaten: 05-Okt-2014 Upd 01-Mar-2019
Heinz Wember

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