Dokumentation Datenbank Kataster


Es wurden alle im Staatsarchiv vorhandenen Kataster von Kriegshaber ausgewertet, jedoch wurde nicht für jedes Haus die Daten aller Kataster übernommen. Siehe hier

Nachdem der Umfang der Daten zu groß ist, habe ich mich auf die wesentlichen Informationen beschränkt, also die jeweiligen Hausnummern und Plan-Nummern (=Flurnummer) mit den Besitzern, dem Tag des Kaufes bzw. der Umschreibung, von wem erkauft, der Kaufpreis (falls angegeben) und die damals geltende Hausnummer. Es sind dies die Kataster von 1810, 1840, 1854, 1867 und 1892. Nachdem die meisten Häuser sehr kleine Grundstücke (so etwa 200 bis 300 qm) hatten, war auch die Grundsteuer entsprechend niedrig, oft nur ein Kreuzer oder wenig mehr. Daher wurde auch auf die vollständige Dokumentation dieser Grundsteuerangaben verzichtet, sie wurde von Zeit zu Zeit erfasst, wenn es sich um einen größeren Besitz handelte.
Die dazugehörigen Umschreibkataster wurden nur exemplarisch für öffentliche Grundstücke wie Kirchen erfasst oder auch für bestimmte Familien, die diese Informationen gerne haben wollten. Das Umschreibkataster von 1892 geht bis 1961, spätere Informationen sind nicht im Staatsarchiv gelagert, sie sind in den Grundbuchämtern vorhanden und auch nicht von jedermann so einfach einsehbar. Der Vorteil der Erfassung in einer Datenbank ist die leichte Änderbarkeit. Wenn ein Feld z.B. das Umschreibkataster eines Hauses ergänzt wird, sind sofort alle relevanten Auswertungen im Internet aktualisiert, ein Vorteil, den eine Buchausgabe nie haben kann. Natürlich kann man dieselbe Darstellung wie im Internet auch lokal auf einem PC darstellen, dazu ist gegenüber dem Internet nur die Änderung einer einzigen Datei notwendig. Die Dokumentation wie dies zu bewerkstelligen ist, ist hier zu finden. Dies war übrigens die Methode, wie der Verfasser die Daten der Kataster im Staatsarchiv aufgeschrieben hat.

Zusätzlich wurden auch die weiteren Besitzungen erfasst, soweit sie in der Steuergemeinde Kriegshaber lagen, auf Besitzungen in andern Gemeinden wurde hingewiesen, sie werden nach und nach auch erfasst.

Voraussetzungen jeden Katasters ist ein vorher erstellter Flurplan des Vermessungsamtes, im Fall von Kriegshaber und Oberhausen sind die Pläne im Maßstab 1:5000. Darin sind die Plannummern (=Flurnummern) in schwarz und die Hausbesitzer in rot verzeichnet. Die Nummerierung der Häuser geht von 1 beginnend (das Haus nördlich der heutigen Ulmer Straße an der Kreuzung Neusässer Straße bis 99 im Jahre 1810. Nachdem im 19. Jahrhundert sehr viel gebaut wurde, wurden dann Zwischennummern angelegt, wenn also das neue Haus zwischen Haus 90 und 91 lag, bekam dies als Hausnummer 90 1/2, wenn es hinter dem Haus 90 lag, war die Hausnummer 90a, lag das Haus hinter dem Haus 90 1/3, war die Hausnummer 90 1/3a, usw. Diese Systematik wird heute nicht mehr so streng verfolgt, es kommt heute vor, wenn ein Haus z.B. das Pfarrheim zwischen Ulmer Str. 193 (Gottschall) und 195 (Kirche) gebaut wurde, dass dieses Haus nicht die systematische Nummer 193 1/2 bekommt sondern 195a.

Dies wurde natürlich sehr unübersichtlich, deshalb hat man in der Regel beim nächsten Kataster eine Neunummerierung vorgenommen. Im neuen Kataster steht nun die alte Hausnummer in normaler Tinte, die neue Hausnummer in anderer Farbe (violett oder rot), die natürlich mit dem neuen Plan des Vermessungsamtes zusammenpasst. Damit man in der Datenbank systematischer suchen kann, werden die Nummern (sowohl Haus- als auch Flurnummern) immer dreistellig geschrieben, also statt 1 001 und statt 96 1/3 096/3. Für die Beschreibungsfelder der verschiedenen Jahre gibt es eine Suchfunktion nach allen Begriffen, so Besitzername, Kaufdatum (die Schreibung des Datums wurde auch systematisiert, z.B. 03-Jun-1850), Berufe oder Flurnummer. Zu den Beschreibungsfeldern gibt es jeweils die aktuelle Hausnummer, nach der man in allen Feldern ebenfalls suchen kann. Diese Hausnummer ist auch in den Matrikeln der Kirche (zumindest ab ca 1830) ebenfalls vermerkt, so dass man hier Verknüpfungen machen kann. Ortsbuch von Kriegshaber

Unbebaute Grundstücke
Alle unbebauten Grundstücke sind hinter der Flurnummer des Hauses eines Besitzers aufgenommen. So steht das Grundstück der heutigen Kirche mit der Flurnummer 73 im Kataster von 1840 bzw. 1854 beim Marstaller. 1864 wurde das Grundstück geteilt und verkauft. Die Grundstücke hießen nach der Teilung 73 1/2, 73 1/3 und 73 1/4, das Grundstück, auf dem die Kirche erbaut wurde, hieß und heißt noch heute 73a. Im nächsten Kataster von 1892 steht also die Kirche unter Hausnummer 86 kath. Kirchengemeinde.

Die Flurnummern haben sich seit 1830 nicht mehr geändert, wenn ein Grundstück geteilt wurde, bekam es eine Bruchnummer, also z.B. 73 1/3 oder auch 73a. Dies gilt in der Regel (für Kriegshaber ist dies der Fall) auch nach Umgemeindungen von Fluren. Es sind die Grundstücke, die bis 1938 zu Oberhausen gehörten z.B. die Häuser in der Tunnelstraße oder auch Aystetter Weg) im Kataster und den Flurkarten von Oberhausen zu finden. Die Planummern - später Flurnummern genannt - bleiben in der Regel auf die bisherige Gemeinde bezogen. Gelegentlich werden einzelne Fluren von der ursprünglichen Gemeinde auf die neue Gemeinde übertragen, so z.B. ist dies der Fall bei den rückwärtigen Grundstücken der Volksschule, die zur Flur Oberhausen gehörten, oder bei den hohen geradzahligen Hausnummern der Ulmer Straße, die von Stadtbergen nach Kriegshaber umgeschrieben wurden.
Die historischen Flurkarten sind hier zu finden. Wenn in der Flurkarte von Oberhausen der Besitzer eines Grundstückes in Kriegshaber wohnt, so steht die rote Hausnummer mit Zusatz K. dabei, was bedeutet, den Grundstückbesitzer findet man im Kataster von Kriegshaber.

Nachdem zum 01-Apr-1938 Teile von Oberhausen zu Kriegshaber kamen, sind diese Grundstücke (alle zwischen der Ulmer Str. und der Eisenbahnlinie nördlich des Kobelweges) in diesem System enthalten. Nachdem die früheren Flurnummern geblieben sind, also die Fluren/Häuser der Tunnelstraße stehen nach wie vor im Kataster von Oberhausen, habe ich die Nummerierung der Pläne und Häuser erweitert, so steht bei den Häusern von Oberhausen ein O vor der Nummer, also P#300 ist eine Flurnummer von Kriegshaber P#O300 eine von Oberhausen. Außerdem ist noch geplant, auch die Felder in den anderen Steuergemeinden wie Stadtbergen, Oberhausen, Westheim und Steppach aufzunehmen, wenn die Kriegshaber Bauern (meist waren es nur die Bauern) dort Felder besessen haben, es können daher noch die Buchstaben B für Stadtbergen (alter Name Bergen), N, O, S und W , Neusäß, Oberhausen, Steppach und Westheim auftauchen.
Übersicht Kataster

Änderungsstand dokukataster: 13-Feb-2014 Upd 11-Mar-2019
Heinz Wember
Übersicht Kriegshaber
Änderungsstand dokukataster.php: 23-Nov-2020
Heinz Wember